Nun bin ich schon über eine Woche in meinem Projekt und habe mich etwas eingelebt. Ich kann nicht wirklich sagen, ob die Tage bisher schnell oder eher langsam vergangen sind.
Letzten Montag hatte ich meine erste Stunde als "Englischlehrer" vor der dritten Klasse. Eine Katastrophe ! Es war so laut, wie ich es mir nicht in meinen schlimmsten Alpträumen hätte vorstellen können. In der dritten Klasse sind 23 Kinder im Alter von 6-8 Jahren, die so laut sind wie 50. Ich habe nichts der Gleichen geschafft, was ich mir für die erste Stunde vorgenommen hatte. Die Klasse für fünf Minuten ruhig zu kriegen, war für mich nicht möglich. Nun, das hört sich alles recht schlimm an. Dennoch muss ich zugeben, dass ich evtl. mit zu großen Erwartungen in den Unterricht eingestiegen bin. Ich hatte gedacht, dass die dritte Klasse, die seit zwei Jahren Englisch lernt, schon fähig ist ein paar Dinge auf Englisch zu schreiben. Das war ein Fehler. Man kann den Unterricht hier nicht mit dem in Deutschland, auch nur ansatzweise, vergleichen. Man muss sich klarmachen, dass der Großteil der Klassen von Freiwilligen unterrichtet werden, die keine pädagogische Ausbildung haben. Zudem gibt es keinen wirklichen Lehrplan, der einem vorschreibt, was ein Kind, das die dritte Klasse abgeschlossen hat, beherrschen muss. Ebenso werden keine Noten vergeben, die das Kind zwingen ein gewisses Engagement zu zeigen, was ebenfalls bedeutet, dass das Kind nicht sitzen bleiben kann. Nach der einen Stunde bin ich zu meiner Projektleiterin gegangen und habe mit ihr über die Stunde gesprochen. Sie beruhigte mich und meinte, dass so eine Stunde am Anfang völlig normal sei. Außerdem sei man normalerweise bei einer solchen Größe als "Lehrer" nie allein. Nun .... um die Sache abzukürzen: Die nachfolgenden Stunden war ich nicht mehr alleine in der Klasse und es war um einiges ruhiger. Zudem scheinen die Kinder mich so langsam als ihren Boss zu akzeptieren und hören viel besser auf mich. Bald werde ich auch die fünfte Klasse unterrichten, die mit ihren Englischkenntnissen etwas weiter sind. Die anderen Freiwilligen hier, außer Paul und mir, sind ein Stück älter als wir und haben teilweise ihr Studium schon beendet.
Was sonst noch zu sagen bleibt: Ich bin endlich im Besitz einer Handykarte ! Endlich konnte ich mit meiner Familie sprechen. Eingelebt habe ich mich zwar schon und ich fühle mich hier auch wohl, dennoch vermisse ich des öfteren das europäische bzw. deutsche Essen.
In diesem Sinne: Guten Hunger, ihr da Zuhause !
Julius
Letzten Montag hatte ich meine erste Stunde als "Englischlehrer" vor der dritten Klasse. Eine Katastrophe ! Es war so laut, wie ich es mir nicht in meinen schlimmsten Alpträumen hätte vorstellen können. In der dritten Klasse sind 23 Kinder im Alter von 6-8 Jahren, die so laut sind wie 50. Ich habe nichts der Gleichen geschafft, was ich mir für die erste Stunde vorgenommen hatte. Die Klasse für fünf Minuten ruhig zu kriegen, war für mich nicht möglich. Nun, das hört sich alles recht schlimm an. Dennoch muss ich zugeben, dass ich evtl. mit zu großen Erwartungen in den Unterricht eingestiegen bin. Ich hatte gedacht, dass die dritte Klasse, die seit zwei Jahren Englisch lernt, schon fähig ist ein paar Dinge auf Englisch zu schreiben. Das war ein Fehler. Man kann den Unterricht hier nicht mit dem in Deutschland, auch nur ansatzweise, vergleichen. Man muss sich klarmachen, dass der Großteil der Klassen von Freiwilligen unterrichtet werden, die keine pädagogische Ausbildung haben. Zudem gibt es keinen wirklichen Lehrplan, der einem vorschreibt, was ein Kind, das die dritte Klasse abgeschlossen hat, beherrschen muss. Ebenso werden keine Noten vergeben, die das Kind zwingen ein gewisses Engagement zu zeigen, was ebenfalls bedeutet, dass das Kind nicht sitzen bleiben kann. Nach der einen Stunde bin ich zu meiner Projektleiterin gegangen und habe mit ihr über die Stunde gesprochen. Sie beruhigte mich und meinte, dass so eine Stunde am Anfang völlig normal sei. Außerdem sei man normalerweise bei einer solchen Größe als "Lehrer" nie allein. Nun .... um die Sache abzukürzen: Die nachfolgenden Stunden war ich nicht mehr alleine in der Klasse und es war um einiges ruhiger. Zudem scheinen die Kinder mich so langsam als ihren Boss zu akzeptieren und hören viel besser auf mich. Bald werde ich auch die fünfte Klasse unterrichten, die mit ihren Englischkenntnissen etwas weiter sind. Die anderen Freiwilligen hier, außer Paul und mir, sind ein Stück älter als wir und haben teilweise ihr Studium schon beendet.
Was sonst noch zu sagen bleibt: Ich bin endlich im Besitz einer Handykarte ! Endlich konnte ich mit meiner Familie sprechen. Eingelebt habe ich mich zwar schon und ich fühle mich hier auch wohl, dennoch vermisse ich des öfteren das europäische bzw. deutsche Essen.
In diesem Sinne: Guten Hunger, ihr da Zuhause !
Julius